© D. Thalmann, Aarau, Switzerland, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Cuno Amiet 1868–1961
Der gelbe Hügel, 1903

Tempera auf Gewebe
98 × 72 cm
C 80.083
Dübi-Müller-Stiftung
Ausgestellt

Das Bild ist erst einige Zeit nach Amiets Tod zu einem seiner populärsten Werke geworden. Es hatte aber schon kurz nach seiner Entstehung eine entscheidende kunsthistorische Rolle gespielt. Als es 1905 in Dresden ausgestellt war, beeindruckte es eine Gruppe junger deutscher Maler, die just zu dieser Zeit die expressionistische Künstlergruppe Brücke gründeten und Amiet ein Jahr später als einzigem Schweizer die Mitgliedschaft antrugen. Das Gemälde besticht noch heute durch die von japanischer Kunst inspirierte Abstraktion der Darstellung und einen geradezu plakativen Einsatz von grossen Flächen mit ungebrochenen, leuchtenden Farben. Gelb wurde in der Folge zu einer ‹Leitfarbe› in Amiets Malerei und stand schlechthin für den Frühling und das aufblühende Leben. Entsprechend dominiert sie mehrere von Amiets Kinderdarstellungen, beispielsweise die Serie "Die gelben Mädchen" (1905–07).



Franz Müller