© D. Thalmann, Aarau, Switzerland, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Cuno Amiet 1868–1961
Der Schnee, 1907

Öl auf Gewebe
92 × 99.5 cm
C 80.86
Dübi-Müller-Stiftung

Die Winterlandschaften, welche Cuno Amiet ab 1894 malte, nehmen neben den Obsternten und Gartenbildern eine zentrale Stellung innerhalb seines landschaftlichen Œuvres ein. Malerisch fallen sie heterogen aus, und "Der Schnee" mit den dicht aufgetragenen Farbtupfern ist einem pointillistischen beziehungsweise divisionistischen Stil des Künstlers zuzuordnen. Wie der Sammler und Käufer des Bildes, der Biberister Papierfabrikant Oscar Miller, zum Werk meinte, ist hier alles «winterliches Weiss. […] Weiss eingebettet in Weiss.» Tatsächlich sind die Bäume nur schwach mit hellgelblichen Tupfern und die Bauernhäuser im Hintergrund mit etwas Hellgrau und feiner Kontur vom übrigen Weiss abgehoben. Doch gerade die grossformatig hingetupfte Ton-in-Ton-Malerei wirkt einnehmend und als nahezu monochromes all-over-painting ausgesprochen modern.



Marc Munter