David Aebi

Ferdinand Hodler 1853–1918
Genfersee mit Salève und Schwänen, 1914

Öl auf Leinwand
59.5 × 89.5 cm
C 80.044
Dübi-Müller-Stiftung
Ausgestellt

Mit 18 Jahren zog Ferdinand Hodler nach Genf, dessen See sein häufigstes Landschaftsmotiv werden sollte. Zwischen 1914 und 1915 malte er von der eigenen Wohnung aus mehrere Bilder mit Schwänen und dem Genfer Hausberg, dem Salève. Auffallend sind die Häuserzeilen am anderen Ufer, zumal auf Hodlers Seebildern sonst kaum Spuren der Zivilisation auszumachen sind. Kühn integrierte er sie als dunkelvioletten Balken, komplementär zu lichteren Orangetönen im Bild. Die konsequent horizontale Komposition, von der Topografie über den Wellengang bis zur Spiegelung von Berg und Himmel im See, entspricht Hodlers Vorstellung eines «Parallelismus» als Ordnungsprinzip der Natur. Eine bestechende Schlichtheit und flächig strahlende Farbigkeit gehen damit einher. Die sechs statt ursprünglich zehn Schwäne – die Übermalungen sind noch sichtbar – akzentuieren und beleben das Bild gleichermassen subtil.



Marc Munter