Albert Trachsel 1863–1929
San Salvatore, 1903

Öl auf Leinwand
56.5 × 73 cm
C 80.135
Dübi-Müller-Stiftung

Bei aller Festigkeit des Gesteins ist beim San Salvatore von Albert Trachsel alles im Fluss. Der Luganersee, an dessen Ufer der Berg liegt, ist dabei ausgespart. Vielleicht verweist der türkisfarbene Flecken unten als Gischt auf das Gewässer. Darüber schichten sich fliessende, wulstartige Stränge in bunten Farben von Ocker über Grün bis Blau wie ein grosses Organ zum Berg. In der virtuosen Umsetzung zeigt sich bereits Trachsels Können, hatte er damals doch gerade erst zu malen begonnen. Das Ausprobieren mag sich auch in den unterschiedlichen Farbaufträgen am Himmel abzeichnen.
Trachsel hatte sich zunächst als Architekt mit visionären Entwürfen und als Essayist in seiner Heimatstadt Genf und in Paris einen Namen gemacht. Hier stand er in engem Kontakt mit den Symbolist*innen, unter anderem Ferdinand Hodler (1853–1918), wovon auch sein San Salvatore und spätere Fantasielandschaften zeugen.



Marc Munter