Der Solothurner Otto Morach (1887–1973) und der Basler Fritz Baumann (1886–1942) pflegten eine intensive Künstlerfreundschaft, die sich in ihren Arbeiten auf Papier der 1910er-Jahre spiegelt. Gemeinsam gründeten sie 1918 die Basler Künstlergruppe Das neue Leben, der auch die Zürcherin Johanna Fülscher (1893–1978) angehörte.
Ausgangspunkt der Ausstellung war eine wertvolle Schenkung von Baumanns Holzschnitten und Radierungen, die uns Hugo Stüdeli, Morachs Neffe, 2019 übergeben hat. Bereits 2017 durften wir vom selben Gönner ein grosses Konvolut von Morach-Zeichnungen entgegennehmen.
Morach und Baumann sind sich erstmals 1910 im legendären Pariser Atelierhaus La Ruche begegnet und kehrten 1912/13 gemeinsam dorthin zurück. In dieser Zeit entstanden nicht nur viele von Baumanns Grafiken, mit dem damaligen Austausch war auch das gegenseitige Porträtieren verbunden. Interessant ist der Vergleich der Bildwelt, die geistige, urbane und ländliche Motive verbindet. Unter den Exponaten befanden sich auch illustrierte Postkarten, die Morach im selben Zeitraum mit der heute weitgehend vergessenen Johanna Fülscher tauschte, die sich später vornehmlich der Illustration und dem Kunsthandwerk zuwendete. Ihre poetisch-traumhaften Sujets erinnern an die Bildwelt der Künstlergruppe Der Blaue Reiter.
Kuratiert von Anna Bürkli und Christoph Vögele.