7.3.–2.8.20
Graphisches Kabinett
Jean Mauboulès
Arbeiten auf Papier 1969–2019

Der aus den französischen Pyrenäen stammende Bildhauer und Zeichner Jean Mauboulès (*1943) lebt seit 1973 in der Region Solothurn. Seither waren seinem Schaffen mehrere Präsentationen im Kunstmuseum Solothurn gewidmet. Die letzte Einzelausstellung fand 2002 statt und betonte den übergreifenden Charakter des Linearen in Skulptur, Relief und Zeichnung. In der Übersichtsschau im Graphischen Kabinett, in der ein Bogen von 50 Jahren gespannt wurde, standen allein Werke auf Papier im Zentrum: Aquarelle, Bleistift- und Tuschezeichnungen. Neben der Klarheit der Linie fiel ein ausgesprochen malerischer Ausdruck auf. Nicht selten begegneten sich geometrische und organische Formen im selben Werk. Im Pas-de-deux halten sich Spannung und Ruhe die Waage. Der leidenschaftliche Liebhaber des Tanzes spricht von einem ‹Mouvement arrêté›.

Es erstaunt nicht, dass der räumlich denkende Künstler statt einer strengen Chronologie das Erlebnis einer Installation sucht, in der sich Verwandtes aus verschiedenen Jahrzehnten an denselben Wänden begegnet. Dadurch werden wiederkehrende Gegensätze wie Fläche und Illusion, Glanz und Transparenz, Fülle und Leere sichtbar. Der Überblick zeigte, mit welcher inneren Konsequenz Jean Mauboulès immer neu dieselben Zentren umkreist.

Kuratiert von Christoph Vögele.