Der in Berlin lebende Luzerner Künstler Giacomo Santiago Rogado (*1979) hat im Bereich der Malerei neue Wege gefunden. Mit seinen Gemälden, die mehrmals in musealen Einzelausstellungen gezeigt wurden, hat er früh Bekanntheit erlangt. Nach seiner Einzelausstellung im Helmhaus Zürich in 2014 ermöglichte das Kunstmuseum Solothurn eine Übersicht aktueller Werke, die neben Bildern auch Arbeiten auf Papier sowie eine neue Installation einschloss. Bei dieser warfen fünf Diaprojektoren ein riesiges Licht-Bild durchleuchteter Achatsteine in den dunklen Raum.
Kuratiert von Giacomo Santiago Rogado und Christoph Vögele.
Die Qualität und Wirkung von Rogados Kunst verdankt sich dem experimentellen Willen, neue Techniken des Farbauftrags zu erproben. Neben herkömmlichen Pinseln kommen Farbbäder, Schablonen oder chemische Stoffe zum Einsatz, mit denen sich erstaunliche Effekte erzielen lassen. Oft kommt es auch zu einer Fortsetzung des malerischen Trompe-l’oeil, bei dem Schein und Sein kaum mehr zu unterscheiden sind. Dazu gehört auch, dass die Werke zeitgenössische Möglichkeiten elektronischer Bildbearbeitung suggerieren, aber doch stets von Hand ausgeführt sind. Diese fruchtbare Spannung zeigt sich auch beim Zusammenführen von stilistischen Gegensätzen zwischen Geometrie und Zufall.