2.9.17–7.1.18
Ganzes Parterre
Die Pracht der Tracht
Schweizer Trachten in Kunst und Kunstgewerbe
Von der Romantik bis zur Gegenwart

Das Kunstmuseum Solothurn besitzt mehrere Hauptwerke, in denen die Tracht als Bildmotiv auftritt. Dazu gehören Beispiele der Schweizer Malerei um 1900, wie die Gemälde Richesse du soir (1899) von Cuno Amiet (1868–1961) oder Mädchen aus dem Haslital (um 1906) von Max Buri (1868–1915). Die damalige Häufung von Trachtendarstellungen bezieht sich auf eine allgemeine Tendenz der Jahrhundert-wende zum Regionalismus. Bereits 100 Jahre zuvor malt der Luzerner Josef Reinhart (1749–1824) seine Zyklen von Personen in Nationaltracht. Finden Romantik und Jugendstil ein enzyklopädisches, touristisches oder nationalistisches Interesse am Thema, prägen in den 1930er–Jahren die Bedürfnisse des «Landi-Geistes» die patriotische Motivwahl.

Kuratiert von Marcel Just und Christoph Vögele.

Derzeit erfährt die Tracht neue Popularität, sowohl in der Werbung wie an Volksfesten. Die Ausstellung vereint Werke von der Romantik bis zur Gegenwart und umfasst Malerei, Skulptur, Zeichnung, Fotografie, Video- und Plakatkunst sowie kunsthandwerkliche Gegenstände. Neben Bildnissen sind auch viele Genreszenen des ländlichen Lebens und Brauchtums zu sehen. Im Bereich des zeitgenössischen Schaffens widmen sich vor allem Künstlerinnen der Tracht, wie Pipilotti Rist (*1962) oder die Filmerin Anka Schmid (*1961) mit ihrer fulminanten, vom hitzigen Appenzeller Paartanz ausgehenden Video-Installation Hierig-Heutig (2008).