Iris Hutegger (*1964 in Schladming, A) lebt und arbeitet seit 1990 in der Region Basel. Ihr eigenständiges Schaffen zwischen Fotografie, Malerei und Objektkunst wird im Kunstmuseum Solothurn erstmals mit einer Museumsausstellung gewürdigt.
Seit mehreren Jahren hat sich die Künstlerin mit farbig übernähten Fotografien alpiner Landschaften einen Namen geschaffen und wird in Galerien in Italien, Belgien und Frankreich international vermittelt. Erfolgt die bisherige Rezeption v. a. im Bereich der Fotografie, wird Iris Huteggers Schaffen nun in die Nähe der Malerei gebracht. Diese Sichtweise wird unterstrichen durch die Gegenüberstellung mit den berühmten Wollbildern von Alice Bailly (1872 – 1938). Die sogenannten tableaux laine der Schweizer Kubistin machen einen integrativen Bestandteil ihres malerischen Schaffens aus. Iris Hutegger hatte ihre in der Natur gemachten Fotografien vorerst mit der Nähmaschine durchstochen, um die schönen Heimat-Bilder zu zerstören. Dann aber wurde ihr der wütende Zwischenfall zum glücklichen Zufall einer neuen Technik. Das Übernähen, das an klassisches Kolorieren erinnern kann, zeigt bei näherer Betrachtung unnatürliche Farben, legt eigene Spuren und verleiht den lichten Schwarz-Weiss-Abzügen eine betörende Sinnlichkeit. Die materielle Gegenwart von Iris Huteggers «Malerei» evoziert individuelle Erinnerungen erlebter Landschaften.
Kuratiert von Christoph Vögele.