7.3.–25.5.15
Ganzes Parterre
Turo Pedretti
Eine Retrospektive

Der Bündner Künstler Turo Pedretti (1896 – 1964) gehört zu den bedeutenden Schweizer Malern, die nach dem Zweiten Weltkrieg der Gegenständlichkeit treu geblieben sind. In der Auseinandersetzung mit der expressionistischen Maltradition des eigenen Landes, vor allem mit Giovanni Giacometti und Cuno Amiet, aber auch mit Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch und Henri Matisse findet Pedretti seinen künstlerischen Weg. Auch wenn zuweilen zarte und poetische Werke auftreten, beeindruckt v. a. die vitale Kraft seiner Malerei. Das fulminante Spätwerk ist ganz besonders bestimmt von einer leuchtenden Palette und einem freien Malstil; die dynamische Pinselführung führt zu einer Vereinfachung und Verfestigung der Form. In seinen meisterhaften Winter- und Nachtlandschaften, den Jagdstillleben und Tierbildern zeigt sich Pedrettis Verbundenheit mit der Natur und seiner Engadiner Heimat.

Mit Solothurn pflegte der Künstler enge Verbindungen: Neben einer Einzelausstellung im hiesigen Berufsschulhaus im Jahr 1964 wurde er bereits früher als Gast zur Weihnachtsausstellung ins Museum eingeladen. Stadt und Kunstverein Solothurn haben sich damals mit Ankäufen für sein Schaffen eingesetzt. Mit der jetzigen Retrospektive, die Meisterwerke von 1914 bis 1964 umfasst und neben Gemälden auch Aquarelle einschliesst, soll dem eindrucksvollen Werk nach der kürzlich erschienenen Monographie zusätzliche Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Kuratiert von Christoph Vögele.