7.3.–14.6.15
Graphisches Kabinett, Treppenhaus und 1. Stock, Nordwestsaal
Peter Stoffel
Nordwestpassage

Der in Genf lebende Künstler Peter Stoffel (* 1972) hat sich in seiner Malerei konsequent dem Thema der Landschaft verschrieben. Die Topografie des Appenzells hat den in Herisau aufgewachsenen Künstler früh beeindruckt und geprägt. Diese Erinnerungen bilden auch heute noch den Ausgangspunkt für seine malerischen und inhaltlichen Recherchen. Dabei ist der Künstler stets auf der Suche nach dem unbekannten Raum. Mit dem Blick eines Geologen fügt Peter Stoffel malerische Strukturen und Farben auf Papier oder Leinwand zu erfundenen «Kopflandschaften». Sein Interesse für die fraktale Geometrie führt zu vielschichtig aufgebrochenen Flickenteppichen aus Landschaftsfragmenten, die sich unendlich weiterführen lassen könnten und eine Verortung verunmöglichen. Das «all over» der kleinformatigen Arbeiten wie auch der monumentalen Gemälde führt dabei zur Unsicherheit, ob es sich um Nah- oder Fernsichten, Mikro- oder Makroansichten handelt. So erinnern die gemalten Formen nicht nur an Landschaften, sondern auch an geologische Karten oder Satellitenbilder. Manche Kompositionen lösen sich in geometrische Formen und abstrakte Farbfl ächen auf und lassen an kristalline Strukturen denken. Die erste museale Einzelausstellung des zweifachen Trägers des Eidgenössischen Kunstpreises ist – motiviert durch die ganz unterschiedlichen Formate – räumlich aufgeteilt. Sie erstreckt sich über das ganze Graphische Kabinett und führt über das Treppenhaus in den Nordwestsaal des ersten Stockes.

Kuratiert von Christoph Vögele.