Der Solothurner Künstler Ruedi Fluri (*1948) ist nach einer Ausbildung zum Industrie-Designer an der Schule für Gestaltung Zürich und einer Tätigkeit als Designer 1981 an seinen Ausbildungsort zurück gekehrt, wo er bis vor kurzem unterrichtet hat. Daneben sind künstlerische Arbeiten entstanden, die ihre Herkunft aus dem Objekt-Design nicht verbergen, dieses aber – dank Fluris Anspruch der «Verwandlung» – hinter sich lassen. Zum Reiz der Modelle aus Abfallstoff, Papier oder Karton gehört gleichwohl die Frage, ob sie sich nicht doch realisieren liessen, als Lampe, Stuhl, Hochhaus oder gar als ganze Stadt. Umgekehrt konnte sich das Publikum bei der monumentalen Umsetzung eines seiner Modelle an viel kleinere Alltagsgegenstände erinnert fühlen: So hat der 2010 in der Solothurner Weststadt temporär errichtete Rundbau bald den Namen «Lampenschirm» erhalten. In seiner Ausstellung beschäftigt sich Ruedi Fluri nicht nur mit den fast unendlichen Möglichkeiten von Faltungen, sondern auch mit dem Massstab und der Platzierung seiner Objekte zwischen Boden, Tisch, Wand und Decke. Eine «Werkstatt», die an sein Atelier als Labor erinnert, wird mit dem interessierten Publikum gemeinsam betrieben. Ein grosses Objekt im Museumspark schliesslich trägt Fluris Geist phantastischer Vielfalt auch in den Aussenraum.
Kuratiert von Christoph Vögele.