23.2.–12.5.13
Parterre Ost
Susan Hodel

Das Kunstmuseum Solothurn zeigt die Malerin und ZeichnerinSusan Hodel (*1962) zum zweiten Mal mit einer grösseren Werkauswahl. Seit der ersten Präsentation im Jahr 1999 hat sich das Werk radikalisiert. Die jetzigen Einzelausstellung konzentriert den Blick auf die Basis der Malerei: auf die Leinwand und ihre Grundierung. Damit verbindet sich eine prinzipielle Befragung des Bildes, seiner (textilen) Beschaffenheit, Wirkung und Funktion. Der handwerkliche Umgang mit dem materiell Gegebenen – das Spannen, Grundieren und Bemalen, das Schneiden und Vernähen der Leinwände – gestattet prinzipielle Gedanken zum Prozess des Verdichtens und Schichtens. Beim Schneiden, Falten und Vernähen der Leinwände treten «Linien» auf, die ebenso bedeutend sind wie die mit dem Bleistift gezogenen. So minimal die Erscheinung der Werke, so langwierig ist ihr Entstehungsprozess. Die Arbeiten von Susan Hodel schaffen Tiefe, sowohl sinnlich wie gedanklich. Den Erscheinungen entsprechen Inhalte; sie betreffen Raum und Zeit, Sein und Schein. Die Ausstellung erstreckt sich über drei grosse Säle und fasst vor allem Werke der Jahre 2008 bis 2012 zusammen, bezieht aber auch einige frühere Arbeiten ein. Wiederkehrend sind gemalte und gezeichnete Flechtwerke. Als brüchiges System einer «Quadrierung» treten solche Verdichtungen auch in einer neu entwickelten Wandzeichnung auf, die als «work in progress» vor und während der Ausstellung kontinuierlich wächst.

Kuratiert von Christoph Vögele.