Hans Berger 1882–1977
Provence: Pinien und Felsen, 1910

Öl auf Leinwand
62 × 70 cm
C 80.73
Dübi-Müller-Stiftung
Ausgestellt

Auf den ersten Blick sehen wir womöglich ein rein abstraktes Bild aus pastosen Farbflecken und -flächen. Offensichtlich ging es Hans Berger um die unmittelbare Wirkung der Malerei, um den Ausdruck eines Gemütszustandes. Das landschaftliche Sujet ist verzerrt und von komplementären Farbkontrasten dominiert: von Grün- neben Rottönen und verschiedenen Blaus mit orangenen bis ockerfarbigen Einschlüssen. Gleichzeitig lassen sich hieraus die Pinien im Vorder- und die Felsen im Hintergrund erkennen. Vermutlich sind es die Ockerfelsen bei Roussillon in der Provence, wo Berger mehrmals den Sommer über weilte. Die Anklänge bei der ausdrucksstarken Malerei von Zeitgenossen wie den Fauves und den Expressionisten sowie bei den Koloristen Giovanni Giacometti (1868–1933) und Cuno Amiet (1868–1961) zeugen gleichermassen von Bergers wegweisender Bedeutung für die Schweizer Malerei.



Marc Munter