Foto: SIK-ISEA, Zürich

Hans Berger 1882–1977
Pflügender Bauer, 1911

Öl auf Leinwand
204.5 × 161 cm
C 80.53
Dübi-Müller-Stiftung

Auf weiter Flur, quer über die Bildfläche, durchpflügt ein Bauer ein Feld im Gespann seiner Pferde. Mit über zwei Metern wirkt das Bild monumental, lässt uns ins Geschehen quasi eintreten. Begrenzt wird der Schauplatz lediglich von einigen Hecken und Feldern in der Ferne. Von hinten und in gebeugter Haltung erscheint der Bauer demütig und ganz bei seiner Arbeit. Hans Berger malte das Bild an der Wende von einem expressiven, nahezu abstrakten, hin zu einem ruhigeren, gegenständlicheren Stil mit landschaftlich-bäuerlichen Motiven aus seiner Umgebung. Sie künden auch von der Heimat- und Erdverbundenheit, die Berger als Bauernsohn zu eigen war. Gestisch ist dagegen der Pinselstrich bei den Pferden, und Farbtöne sowie Konturierung erinnern an Werke von Paul Gauguin (1848–1903) und der Schule von Pont-Aven. Berger hatte ihre Bilder bei mehreren Aufenthalten in der Bretagne schätzen gelernt.



Marc Munter