Ferdinand Hodler
1853–1918
Steigende Nebel am Wetterhorn, 1908
Öl auf Leinwand
68
×
91.5
cm
C 80.43
Dübi-Müller-Stiftung
Die Bergstation auf der Schynigen Platte oberhalb von Wilderswil bei Interlaken bildete den Ausgangspunkt für Hodlers Landschaftsausschnitt. Der erhöhte Standort, die Fernsicht und die dominierenden Blautöne betonen die romantische Vorstellung von der erhabenen Natur. Hodler richtete seinen Blick gegen Osten und erfasste im Vordergrund das Indri und das Ussri Sägissa sowie die Winteregg. Die markanten schrägen Gebirgskämme, deren Verlauf die parallelen weisslichen Nebelschwaden verstärken, bestimmen und strukturieren die Komposition. Hodler setzte den diagonalen, steilen Abhängen einen horizontalen Himmelstreifen als kompositorisches Gegengewicht entgegen. Fast zehn Jahre später übertrug er den Bildaufbau aus Schrägen und Waagrechten auf die Ansicht «Die Dents du Midi von Caux aus».
Monika Brunner