Ferdinand Hodler
1853–1918
Die Jungfrau von Mürren aus, 1914
Öl auf Leinwand
63
×
86.5
cm
C 80.42
Dübi-Müller-Stiftung
Ausgestellt
Hodlers Gipfelbilder des Berner Oberlandes zeugen von der innovativen und eigenständigen Naturbeobachtung des Malers. Während seines mehrtägigen Aufenthalts in Mürren im Sommer 1914 packte Hodler die Gelegenheit, die Bergwelt aus der Nähe zu erfassen. Als Standort wählte er die Bergstation Allmendhubel (1907 m ü. M.), wo er fünf Ansichten des Jungfraumassivs in variierenden Farben und Kompositionen malte. Indem er die Berggipfel isolierte und in starker Untersicht darstellte, erzielte er eine monumentale Wirkung. Dazu trägt auch das leuchtende Weiss des schneebedeckten Gebirges bei, von dem sich der in grün-braunen Farbtönen wiedergegebene Schwarzmönch abhebt. Hodler steigerte den Eindruck der steilen Felswände durch Wiederholung der Bergspitzen und Flanken sowie durch die plastische Gestaltung der Gesteinsformationen, die sein Interesse an der Geologie spiegeln.
Monika Brunner