Vincent van Gogh 1853–1890
Porträt Charles-Elzéard Trabuc, 1889

Öl auf Leinwand
60 × 45 cm
C 80.1
Dübi-Müller-Stiftung
Ausgestellt

«Er hat etwas Militärisches und kleine, lebhafte schwarze Augen», schreibt Vincent van Gogh seinem Bruder Theo. Tatsächlich strengen Blickes schaut uns ein Mann an, der kraft seines Amtes Autorität walten lassen muss: Charles-Elzéard Trabuc ist leitender Aufseher einer Institution, die man früher im besten Fall als Nervenheilanstalt bezeichnet hat. Für das Porträt wählt der Maler einen hellen, neutralen Hintergrund. Der Dargestellte wirkt wie ein Felsen in der Brandung, betont durch die Dynamik hervorrufende Diagonale zwischen Wand und Boden sowie die Wellenlinien seines gestreiften Jacketts. Ihm begegnet der Maler 1889 in jenem Hospital in Saint-Rémy-de-Provence, in das er sich aufgrund psychischer Probleme selbst einweist. Dort bleibt van Gogh ein Jahr lang; es entstehen viele Zeichnungen und gut 150 Gemälde, darunter ein Porträt von Frau Trabuc.



Peter Kropmanns