Alexandre Perrier
1862–1936
Frühling am Genfersee, um 1905
Öl auf Leinwand
105
×
156
cm
B I 141
Depositum des Kunstvereins Solothurn, Schenkung Leo Weber im Andenken an Otto Frölicher, 1914
Um 1900 zog Alexandre Perrier nach einem Jahrzehnt in Paris zurück nach Genf, wo er von seiner Kunst leben konnte, zumal sich seine Werke schon damals gut verkauften. Er malte ausschliesslich Ansichten vom Genfersee und von der Gegend bei Praz-de-Lys in den Savoyer Alpen, wobei aus der Beschränkung sein Können hervorgeht: in der Vielfalt der Ansichten und in der stimmungsvollen, auf Feinheiten bedachten Malerei. Das Genferseebild mit der betonten parallelen Horizontalen aus Gebirge und Wasserfläche erinnert an die Seelandschaften von Ferdinand Hodler (1853–1918). Die beiden waren befreundet, und wie Hodler ging es Perrier um eine sinnbildliche, beseelte Naturdarstellung im Geiste des damaligen Symbolismus. Perrier bringt dies in der feinen Gebirgszeichnung und im Dunst über dem See auf zarte Weise zum Ausdruck. Von seiner Liebe zum Detail zeugen auch drei winzige Enten auf dem Wasser.
Marc Munter