Félix Vallotton
1865–1925
Coup de vent, Honfleur, 1917
Öl auf Leinwand
73
×
60
cm
C 2009.36
Leihgabe aus Privatbesitz, 2009
Ausgestellt
Der Himmel ist wolkenverhangen, ein Windstoss durchfährt die Wipfel der Bäume. Ein breiter Feldweg führt die Betrachter direkt ins Bild, um danach eine Biegung nach links zu nehmen. Während sich im Hintergrund etwas zusammenbraut, erscheint der Vordergrund noch hell und licht. Solche atmosphärischen Effekte finden sich häufig in den Landschaftsbildern von Félix Vallotton. Sein Interesse galt besonderen Wetterphänomenen und Lichtstimmungen. Er verstand es, den unsichtbaren Wind in die Landschaft zu malen und Kippmomente zu gestalten: Momente vor dem Gewitter oder vor dem Einbruch der Nacht. Anders als die Impressionisten allerdings, malte er seine Landschaften nicht direkt vor der Natur, sondern schuf im Atelier Kompositionen aus eigener Anschauung und fiktiven Elementen. Er nannte seine arrangierten Landschaften deshalb auch «paysages composés».
Susanna Tschui