Marc Bauer
*1975
Das Morgengrauen, 2010
Bleistift, Farbstift auf Papier, 16-teilig
A 2010.134.1-16
Ankauf der Freundinnen und Freunde des Kunstmuseums Solothurn, 2010
Ein Erzählstrang, so assoziativ wie kontrastreich. Unter dem Titel «Das Morgengrauen» finden sich die Aussage eines Gekreuzigten von 1889, biblische Darstellungen von Schlachten, erahnbare architektonische Räume und Landschaften. Da sind die Porträts von Foucault, Nietsche und Artaud. Die Darstellung eines elektrischen Stuhls. Marc Bauer zeichnet skizzenhaft, nur angedeutet und gleichwohl präzise. Er kreiert Zusammenhänge und Abläufe, um sie in einem zweiten Schritt wieder ins Feld der Imagination zu überführen. Mit Bleistift und Farbstift als primäre Werkzeuge widmet sich der Künstler der Zeitgeschichte, zeigt Machtstrukturen, Ideologien und damit verbundene Verhaltensweisen auf und hinterfragt sie. Leerräume und Lücken stehen dabei sinnbildlich für unser selektives Erinnern und lassen Raum für weiterführende Gedanken.
Katrin Sperry